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Weihnachtstourismus Quo Vadis

Svend Evertz, Geschäftsführer myrate GmbH, 19.12.2023 

Wenn man über Weihnachts-Tourismus spricht, haben die meisten Menschen Schnee verhangene Tannenbäume, Berggipfel, Skifahrer und zu guter letzt „Last Christmas" im Kopf. Doch ist das wirklich so?

Ist der Weihnachtstourismus in Europa ein ausschließliches Produkt für die Skiregionen oder gibt es noch einen ganz anderen Reise Trend? myrate hat das unter die Lupe genommen und dabei festgestellt, dass es einen ausgesprochen starken Reisetrend in den Norden Deutschlands gibt. So partizipieren die großen Inseln, wie Sylt und Rügen, oder auch Orte, wie Büsum oder Sankt Peter Ording, sehr stark von den Weihnachtsferien. Ähnliches gilt im Übrigen auch für die Stadt Berlin. Auffällig ist hierbei, dass nach dem Haupt-Buchungszeitraum die „Weihnachtssaison“ für die Hotels nach Heiligabend beginnt und kurz nach Silvester auch schon wieder vorbei ist. In der Para-Hotellerie - also Ferienwohnungen, Appartements etc. - sieht das anders aus. Hier beginnt die Saison bereits schon um den 21.12. Und entweder findet „zwischen den Jahren“ noch ein kurzer Bettenwechsel statt oder die Gäste bleiben direkt gleich bis nach Silvester.

Den selben Trend erkennen wir auch in fast allen Winter-Feriengebieten. So stellt sich die Frage: Ist Weihnachten (also Heiligabend) tatsächlich noch Hochsaison für die Hotelbetriebe oder startet das Geschäft nicht eigentlich erst mit dem 25. oder 26. Dezember? Gleichzeitig zeigt sich sehr deutlich, dass der Trend über die Weihnachtstage sehr stark in Richtung Para-Hotellerie geht. So sind in vielen Feriengebieten Ferienwohnungen, Ferienhäuser oder auch Chalets restlos ausverkauft. Wohingegen Hotelbetriebe nach wie vor deutliche Verfügbarkeiten aufzeigen.

Ganz besonderes Augenmerk liegt dieses Jahr auf Silvester und Neujahr, wo wir zum ersten Mal um diese Jahreszeit noch viele Verfügbarkeiten in den Hotels erkennen. Abschließend noch die große Frage: Wann wird eigentlich Weihnachten gebucht? Hier haben wir in den vergangenen Monaten feststellen müssen, dass die Vorbuchungszeiträume sich weiter dramatisch verkürzt haben. Vor der Corona-Pandemie war es in der Regel deutlich früher im Jahr nicht mehr möglich über Weihnachten oder zwischen den Jahren Verfügbarkeiten buchen zu können. Und zwar übergreifend über alle Kategorien hinweg. Dieses Jahr zeigt sich, dass der eigentliche Buchungschub tatsächlich erst um die Kalenderwoche 43 beziehungsweise 44 eingesetzt hat. Und: Hier sind die Para-Hotelbetriebe wieder im Vorteil. Eine Ferienwohnung wird deutlich früher gebucht, als ein Hotelbetrieb. Womit das zu tun hat, können wir bisher nur mutmaßen. Das Thema Schnee-Sicherheit/Klimawandel könnte eine Rolle spielen, aber natürlich auch die gestiegenen Kosten/Inflation. 

Mit einer Sache hat es - zumindest in den Städten - auf jeden Fall nichts mehr zu tun: Dem Preisunterschied zwischen Ferienwohnungen und Hotels. Diesen haben die Ferienwohnungen inzwischen längst ausgeglichen. Zum Teil sind in Städten, wie z.B. Berlin, die Ferienwohnungen über Silvester sogar deutlich teurer als die Hotels.

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